Erfreulicherweise nimmt die Entwicklung der Jugendmusikschule einen derart erfolgreichen Verlauf, dass dringend eigene und größere Räumlichkeiten gebraucht werden.

Der ursprünglich auf dem Gelände der Grundschule in Asni geplante Schulbau konnte aus den verschiedensten Gründen dort nicht umgesetzt werden, weshalb ein eigenes Grundstück gesucht werden musste, was sich ebenfalls zunächst als sehr schwierig gestaltete.

Nach langer Suche wurden unsere marokkanischen Freunde allerdings im Sommer 2019 fündig. Ein vor Jahren nach Kanada ausgewanderter Marokkaner bot den Kauf eines schönen, direkt an das Städtchen angrenzenden 400 qm großen Grundstücks an, das wir nach langen Verhandlungen über unseren zwischenzeitlich gegründeten marokkanischen Verein AMARG erwerben konnten.

Nach längerer Verzögerung waren wir im Sommer 2023 auf dem besten Wege unser Schulhaus tatsächlich umzusetzen, bis in der Nacht vom 08.09.2023 ein fürchterliches Erdbeben Marokko und insbesondere auch unsere Projektregion und die Gemeinde Asni am Fuße des Atlasgebirges dramatisch erschütterte! Ein Erdbeben, von dem mindestens 300.000 Menschen, darunter allein 100.000 Kinder betroffen waren und mehr als 2.900 Menschen ums Leben kamen! Elend und Leid auch bei uns in Asni, wo kaum ein Haus vollständig intakt und bewohnbar geblieben war. Gott sei Dank gab es keine Opfer unter den Mitarbeitern unserer Musikschule und der Träger-Assoziation AMARG vor Ort, alle Schüler sind noch am Leben, wenn auch Verluste von Verwandten unserer Kinder in Asni zu beklagen sind.

Fast alle Gebäude in Asni sind eingestürzt, bis auf einige wenige Ausnahmen, zu denen auch unser Schulhausneubau gehört, der offensichtlich - wie durch ein Wunder - von schweren Erdbebenschäden weitgehend verschont blieb! Noch ist nicht komplett absehbar, welche weiteren zusätzlichen Kosten auf uns zukommen werden und was an sonstigen Erdbebenfolgen abzufedern sein wird. Dennoch sind wir weiterhin zuversichtlich und hoffen, den Schulneubau bis zum nächsten Sommer fertigstellen zu können. Wir stehen kurz davor, unseren Unterricht in provisorischen Holz-Containern wieder aufzunehmen, in denen nach dem Erdbeben auch die Dorfschule untergebracht wurde.